Giersch

02.07.2021

Foto Pixabay

Endlich hat im Seniorenkreis 60 Plusminus die Sitzgymnastik wieder angefangen. Ich vertrete dort das Minus, die Sitzgymnastik leitet neuerdings Ursel. Natürlich komme ich bei den Übungen rasch aus der Puste und der Perlenschmuck auf der Stirn und unter der Nase kommt schön zur Geltung. Wer schon mal Hockergymnastik genossen hat, weiß wovon ich rede.

Nach der Stunde bedanke ich mich bei Ursel und erzähle ihr kurz von meinen Beschwerden: Rheuma, auch auf der Lunge. Du brauchst Giersch, antwortet sie und strahlt mich an. 

Giersch enthält viele Vitamine und Mineralien, so beispielsweise mehr als 15 mal soviel Vitamin C wie Kopfsalat, viermal soviel wie Zitronen und doppelt so viel wie Rosenkohl. 

Giersch ist zudem reich an Eisen, Kalium, Magnesium, Calcium, Zink, Bor, Kupfer, Mangan, Titan und Kieselsäure. Schon seit dem Mittelalter ist Giersch bekannt für seine heilenden Eigenschaften. Die Pflanze kann zu Recht als Heilkraut bezeichnet werden. Sie schwemmt beispielsweise schädliche Stoffe aus deinem Körper. Weiterhin wirkt sie antibakteriell, antifungizid, kräftigend, harntreibend, entzündungshemmend, entsäuernd und entkrampfend. Du erkennst den leicht an den dreieckigen Stengeln und den jeweils drei zusammenstehenden Blättern.

Klar ist: Giersch muss her. 

Meine Nachbarin Christine hat einen bunten Garten, den ich vom Balkon aus prima einsehen kann. Ich schildere Christine die Lage. Sie sagt: Kannst du haben, den Giersch, allerdings reißt mein Gärtner den immer raus. Das Zeug wächst wie verrückt. 

Also suchen wir gemeinsam den übrig gebliebenen Giersch. Wir pflücken ein kleines Sträußchen. 

Gut waschen und ab damit in den Smoothiemaker. Gemeinsam mit ein bisschen Pfefferminz, Zitronenmelisse, einem halben Apfel (wir hatten auch schon Nektarine und Melone mit drin, sagenhaft gut), etwas Wasser und einem Schuss Limettensaft, schmeckte mit mein erster Giersch richtig lecker. 

Inzwischen habe ich von Christine eine Schaufel geliehen bekommen und mir selbst einen ausgegrabenen Giersch (ich hörs knacken, der kommt raus) in den Topf gepflanzt. Dort lässt er ein bisschen den Kopf hängen. Ich hoffe aber, er macht seinem Namen als schnell wachsendes Unkraut noch alle Ehre. Los, Gierschi Girsch, streng dich an!

© 2022 Elisabeth Mayer. Alle Rechte vorbehalten.
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