Selma Lagerlöf | Der beginnende Ruhm*

27.01.2020

Foto: Verlag Urachhaus


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Etwa ab 1903 gehört Selma Lagerlöf zum literarischen Who is Who. Sie wird zur Verleihung des Literaturnobelpreises eingeladen. Ausgezeichnet wird Bjørnstjerne Bjørnson, ein Autor, von dem Selma Lagerlöf selbst stark inspiriert ist. Der Autor ist aber politisch für die Autonomie Norwegens, das von Schweden aus mitregiert wird. Deshalb ist die Begeisterung in Schweden für diesen Autor nicht besonders groß.

Im Juni 1904 schreibt Selma an Valborg, dass sie auf gar keinen Fall Mitglied der Schwedischen Akademie werden will, denn

Ich will lieber den Nobelpreis.

Tatsächlich erhält sie aber in 1904 die Goldmedaille der Schwedischen Akademie, das ist die zweithöchste Auszeichnung.

Sie selbst ist mit den Neuerscheinungen in Schweden nicht glücklich. Sie will eigentlich Sophie ein gutes Buch schenken, muss ihr aber am 16. Mai 1905 schreiben:

Ich finde, dass ich kein einziges unterhaltendes Buch besitze, das ich dir schicken könnte, und das ist ein sehr großes Armutszeugnis für die neuere Literatur.

Selma Lagerlöf ist ständig von Geldsorgen geplagt, engagiert sich aber trotzdem im Jahr 1905 ehrenamtlich für die Frauenwahlrechtsbewegung. Sie schreibt selbst den Text für die Petition, ist im Vorstand der Bewegung und hat selbstverständlich unterschrieben. 350.000 Unterschriften können gesammelt und an den Reichstag geschickt werden.

Sie schreibt kurz vor Weihnachten 1905 an Sophie:

Der Wunsch meiner Jugend, dieselbe Macht wie ein Mann zu erlangen, ist aufs Neue in mir erwacht.

Wo viel Licht ist, ist viel Schatten. Es wurde und wird auch Böses über Selma verbreitet, u.a. dass sie einfach nur eine harmlose Volksschullehrerin und der Roman GÖSTA BERLING in Wirklichkeit von ihrer Schwester Gerda verfasst worden sei.

Im Mai 1907 erhält sie die Ehrendoktorwürde der Universität von Uppsala.

Der Nils Holgersson verkauft sich inzwischen so gut, dass sie es sich erlauben kann, einen kleinen Teil des Gutes Mårbacka zurückzukaufen, das nach dem Tod ihres Vaters im Jahr 1890 hatte verkauft werden müssen.

Er kostete 13.500 Kronen, rausgeworfenes Geld, (...)

wie sie an Valborg schreibt.


* Alle Zitate und Hintergrundinformationen entstammen meinem Rezensionsexemplar Selma Lagerlöf: Liebe Sophie Liebe Valborg. Eine Dreiecksgeschichte in Briefen. Herausgegeben und kommentiert von Holger Wolandt. Aus dem Schwedischen übersetzt von Lotta Rüegger und Holger Wolandt. Stuttgart, Verlag Urachhaus, 2016.

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