Selma Lagerlöf | Liebe Sophie Liebe Valborg

21.01.2020

{Werbung wegen Rezensionsexemplar | unbeauftragt | unbezahlt}

Die Beschäftigung mit GÖSTA BERLING hat bei mir jetzt erstmal viele offene Fragen hinterlassen. Ich weiß zu wenig über die Literaturnobelpreisträgerin von 1909, um zuverlässige Aussagen zu manchen Inhalten des Romans machen zu können. 

Die Recherche zu Selma Lagerlöf hat ergeben, dass der Verlag Urachhaus die Erinnerung an Selma Lagerlöf sehr lebendig hält. Sowohl mit der Herausgabe ihrer  Werke als auch mit Werken über sie. Unter anderem war mir der obige Titel aufgefallen, der mich überhaupt erstmal auf die Dreiecksbeziehung von Selma Lagerlöf mit zwei Freundinnen aufmerksam machte. 

Der Verlag hat mit "Liebe Sophie Liebe Valborg" Briefe Selma Lagerlöfs an diese Freundinnen veröffentlicht. Das ist teilweise sehr privat und damit sehr interessant, auch was ihr Selbstverständnis als Autorin angeht. Im Licht dieser Informationen werde ich mir das Verhältnis zwischen den Protagonistinnen und den Protagonisten in Gösta Berling auf jeden Fall auch nochmal genauer ansehen. 

Abgesehen von diesen Informationen ist der Band einfach schön gemacht mit den Briefen und ergänzenden Informationen zum Geschehen, wie es in den Briefen geschildert wird.

Richtig interessant fand ich bereits zu Beginn ihren Bericht über eine Lesung, die sie veranstaltet hat, als sie noch nicht mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnet, der Roman GÖSTA BERLING aber schon erschienen war:

Der Ort: Landskrona

Die Zeit: 13. Februar 1895

An Sophie

Der gestrige Abend war nicht unbedingt ein Erfolg, sondern nur eine ehrliche, ordentliche Lesung, und wenn ich an die Kälte denke und daran, dass ich einen ganzen Berg Kohle für die Armen,  zusammengelesen habe, so bin ich doch recht zufrieden, aber es war nicht voll, nur 125 Leute und selbst war ich nicht so gut gelaunt wie sonst.(...) 

Als am Freitag die Anzeige erschien, wurde bekannt, dass beim Propst am Tag der Lesung eine große Einladung mit etwa 70 Leuten stattfinden würde, genau mein Publikum. 

Ich hatte mit 100 Zuhörern gerechnet, und du verstehst, wie viele davon noch übrig blieben. Eine Nacht der Verzweiflung brach an. An keinem anderen Abend war das Hotel frei, die Anzeige war erschienen, wir brauchten das Geld für die Kohle und kamen zu dem Schluss, nicht absagen zu können. 

Montagnachmittag erhält die Propstfamilie ein Telegramm, der Schwiegervater liege im Sterben, und sie müssen ihre Einladung absagen. Napoleon! Sonst wären wir nur genau auf 30, nein, vielleicht doch 50 Personen gekommen.

An diesen Dingen hat sich auch bis heute nichts geändert. Oder?


Selma Lagerlöf: Liebe Sophie Liebe Valborg. Eine Dreiecksgeschichte in Briefen. Herausgegeben und kommentiert von Holger Wolandt. Aus dem Schwedischen übersetzt von Lotta Rüegger und Holger Wolandt. Stuttgart, Verlag Urachhaus, 2016. ISBN: 978-3-8251-5106-5. 24,90 Euro.





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