Stephen King: Das Institut

25.09.2019

REZENSION {Unbeauftragte Werbung}

Stephen King: Das Institut

Das fliegende Klassenzimmer meets Harry Potter, Hänsel und Greta.

Wie bringt man die neue amerikanische Kulturpolitik des Donald Trump (im O-Ton "der größenwahnsinnige Armleuchter aus New York") mit der Geschichte um Kinder zusammen, die gemeinsam gegen das Böse, das der Erwachsenenwelt entstammt, ankämpfen? Und wie verbindet man das dann noch mit der realen Sorge um (vermisste) Kinder, die tatsächlich vor den Augen der Welt missbraucht werden?
Dem Gruselaltmeister King gelingt das in seinem neuesten Werk praktisch ohne Einbußen, wenn man das Finale mal außer acht lässt.

Es ist nicht leicht, zu entscheiden, was an Luke Ellis das wichtigere Merkmal ist. Da ist auf der einen Seite sicher seine Hyperintelligenz, die ihn dazu bringen würde, mit 12 Jahren sowohl am MIT in Cambridge als auch in Boston am Emerson College zu studieren, gleichzeitig, wenn nicht ein Überfallkommando ihn aus seinem Zimmer stehlen und seine Eltern ermorden würde. Andererseits ist er schwach begabt im Bereich der Telekinese - er kann ein leeres Pizzablech ohne Anfassen vom Tisch stürzen.

Da es Tatsache zu sein scheint, dass die amerikanische CIA während des Kalten Kriegs tatsächlich paranormale Fähigkeiten als Kriegswaffe gegen die Russen einsetzen wollte, wohl Letzteres. Und sogar an deutschen Universitäten werden tatsächlich paranormale Fähigkeiten auf den Prüfstand gestellt. Insofern glaubt man King, was dann kommt:

Luke Ellis landet, natürlich in Maine, in einem Zimmer, das seinem daheim ähnelt, sobald er aber die Tür öffnet, betritt er eine Einrichtung, die Kinder großzügig mit Alkohol und Zigaretten versorgt, um sie dann später...

Nun, King bleibt sich treu, erinnert an Carrie, an die Kinder aus Es, versetzt seine Erzähl-Welt nur um wenige Inches zur realen, so dass stets die Frage bleibt: "Könnte es nicht vielleicht doch passieren, dass..."

Er entwickelt eine unglaublich spannende Story rund um das hochbegabte Kind. Was dieser Junge durchmachen muss, lässt einen das Buch nicht aus der Hand legen, bis zum Schluss. Den fand ich dann aber leider doch etwas dünn, verglichen mit der Fulminanz der restlichen Geschichte.Nicht, dass ich mir ein Happy End erwartet hätte, aber ... Ach, lest doch einfach selber...

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