Zwischenfazit: Selma Lagerlöf und Olga Tokarczuk ...

19.01.2020

... oder wie  man Literaturnobelpreisträgerin wird.

 Ganz zufällig begegneten mir an ein und demselben Tag Aussagen der ersten und der aktuell letzten Trägerin des Literaturnobelpreises. Interessanterweise haben sich nur die Medien geändert. Die Aussagen gleichen einander erstaunlich.

Es war wirklich ein guter Beginn für eine Schriftstellerin. Bücher waren sehr präsent bei uns zu Hause. Von Anfang an sah und hörte ich, wie meine Eltern über Bücher diskutierten, Bücher lasen, Bücher kauften. Ich verbrachte viel Zeit mit meinem Vater in der Bücherei, woran ich mich sehr gerne erinnere.

Da waren die Bücherregale, und die Bücher, die für mich am interessantesten waren, waren immer ganz unten. So dass ich dort sehr intensiv rumstöbern konnte. Klar, zuerst waren das die Märchen. Viele Märchen. Ich mag Märchen immer noch sehr gerne. Gerade neulich habe ich eine neue Ausgabe der Märchen der Brüder Grimm gekauft. Und ich lese sie wie Poesie. Aber mich hat auch Jules Verne sehr beeinflusst.

Olga Tokarczuk in einem Twitter-Beitrag 2020.

Ich habe euch nichts Neues, sondern nur das, was alt und beinahe vergessen ist, zu erzählen! Märchen weiß ich aus Kinderstuben, wo die Kleinen auf niedrigen Schemeln um die greise Erzählerin herumsaßen (...).

Stand dann ein Kind, das der Märchenerzählerin, den Tagelöhnern oder den alten Herrn zugehört hatte, an einem Winterabend am Fenster, dann sah es keine Wolken am Himmelsrande hinziehen; alle die Wolken waren zu Kavalieren geworden, die im wackeligen Gefährt am Firmament hinfuhren (...). Denn das Kind hatte nur die Menschen der alten Zeiten im Kopf; mit ihnen lebte es; für sie schwärmte es.

Selma Lagerlöf: Gösta Berling 1891


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